Peter Schilling erhält Bundesverdienstkreuz am Bande |
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Regierungspräsidentin Dorothee Feller überreicht Peter
Schilling das Bundesverdienstkreuz. © Bezirksregierung Münster |
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Münster/Kreis Warendorf.
Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat am 28. Juni
2021 Peter Schilling aus Münster das Bundesverdienstkreuz am Bande
verliehen. Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich Peter Schilling
für Erinnerungskultur und beschäftigt sich mit dem Schicksal vieler
unter dem nationalsozialistischen Terror verfolgter und ermordeter
Juden in Münster und im Kreis Warendorf. Regierungspräsidentin
Feller überreichte ihm die Auszeichnung und bedankte sich bei ihm
für sein gesamtgesellschaftliches Engagement.
„Erinnerungspate“ von Marga Spiegel
Peter
Schilling ist einer von neun gewählten „Erinnerungspaten“ im
Regierungsbezirk Münster mit dem Auftrag, das Andenken an die Opfer
von Verfolgung und Gewalt zu bewahren. Unter der Schirmherrschaft
von Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat die Bezirksregierung
Münster dieses Projekt im Jahr 2018 entwickelt. Ziel ist es, das
„Erinnern für die Zukunft“ in Schulen und anderen
Bildungseinrichtungen zu sichern. Um die Stimme der Überlebenden
nicht verstummen zu lassen, fungiert der Erinnerungspate als ein
Übermittler der Geschichte.
Mit der Holocaust-Überlebenden Marga Spiegel
verband Peter Schilling ein besonderes, freundschaftliches
Verhältnis. Beide berichteten bei Schulbesuchen und öffentlichen
Veranstaltungen über das Schicksal der Familie Spiegel während der
NS-Zeit. Nach dem Tod von Marga Spiegel hat er die
Erinnerungspatenschaft von ihr übernommen, um ihre Geschichte nicht
in Vergessenheit geraten zu lassen.
„Spurenfinden
e.V.“ – Projekt „Stolpersteine“
Peter
Schilling ist Mitinitiator und Gründer des Vereins „Spurenfinden
e.V.“, dessen Vorsitzender er seit 20 Jahren besteht. In Münster ist
Peter Schilling zum Repräsentanten des Projekts Stolpersteine
geworden. Über 280 Stolpersteine, die an alle Opfergruppen der
NS-Zeit erinnern, sind im Stadtgebiet Münster bis heute verlegt.
Über eine App des Geschichtsortes Villa ten Hompel können die
Lebensgeschichten und Dokumente der Opfer abgerufen werden.
Gedenkblätter
Das
Stolperstein Projekt ist in Münster mit dem Gedenkbuch-Projekt des
Vereins „Spuren Finden“ verbunden. Peter Schilling setzt sich in
Form von dialogischem Erinnern dafür ein, dass die Lebensgeschichten
der Opfer von Pat*innen der Steine niedergeschrieben werden. Die
inzwischen über 200 Gedenkblätter bilden den Abschluss der
Dauerausstellung „Geschichte-Gewalt-Gewissen“ des Geschichtsortes
Villa ten Hompel. Seit 20 Jahren werden zum 13. Dezember, dem
Tag der ersten Deportation jüdischer Familien des Münsterlandes, in
einer Feierstunde Gedenkblätter öffentlich vorgestellt.
Deutsch-Israelischen Gesellschaft Münster (DIG)
Darüber hinaus setzt sich Peter Schilling seit Jahren im Rahmen
seiner Arbeit als Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft -Münster (DIG) mit dem wachsenden Antisemitismus in
Deutschland auseinander.
Peter Schilling war bis zu seinem
Ruhestand im Jahr 2003 Lehrer am Gymnasium in Münster-Wolbeck. |
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