»Viktor Obendrauf war Zeit seines Lebens ein
begeisterter und begeisternder Chemielehrer, dessen Wirken weit über die
Schule hinaus ging. Bereits 1980, drei Jahre nach dem Abschluss seines
Studiums, übernahm er neben der regulären Unterrichtstätigkeit am
Bundesoberstufenrealgymnasium in Feldbach den ersten Lehrauftrag an
einer Pädagogischen Akademie.
Es lag ihm am Herzen, green chemistry zu
propagieren und clean chemistry zu praktizieren. Dies gelang ihm durch
konsequentes Experimentieren nach dem microscale-Prinzip. Hierzu
entwickelte Viktor Obendrauf den Ansatz der low-cost-Chemie, begeisterte
bei Fortbildungen Kolleginnen und Kollegen und förderte bei Studenten,
Lehrern und Schülern die Freude am Experimentieren.
Ein vorrangiger Anspruch von Viktor Obendrauf
war die Verknüpfung der Naturwissenschaft Chemie mit chemischen
Teilbereichen und Anwendungen von allgemeinem Interesse wie Edelmetalle,
Duftstoffe, Pyrotechnik, Medizin und Archäologie, aber auch mit
vordergründig chemiefernen Bereichen wie Kunst, Literatur, Spiel und
Freizeit. Dies spiegelt sich in einem Teil der mehr als 140
Veröffentlichungen in den verschiedenen fachdidaktischen und
fachwissenschaftlichen Zeitschriften wider. Darüber hinaus war Viktor
Obendrauf von 1999 bis 2009 Herausgeber der Zeitschrift Praxis der
Naturwissenschaften – Chemie in der Schule.
Zu den Publikationen kam eine große Anzahl von
Vorträgen. Ob in Deutschland oder Österreich, Schweden oder Ungarn,
Mexiko oder Israel, China oder USA, Chile oder Japan, Korea oder Dubai
Viktor war einer der europa- und weltweit begehrtesten invited speakers
für Experimentalvorträge. Diese wurden stets zu highlights bei Tagungen
und Kongressen. So hat Viktor Obendrauf auch auf den MNU-Kongressen über
10 Jahre hinweg in Folge viele hochkarätige und fesselnde Vorträge
gehalten.
Für seine besonderen Verdienste wird
Prof. Dr. Viktor Oberndrauf
posthum
der Friedrich-Wöhler-Preis 2011 verliehen.
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